Begegnungskirche Weißenbach

Begegnungskirche Weißenbach
Bildrechte Carmen Brand

Begegnungskirche Weißenbach

Als von 1678 an das 2. Schloss in Weißenbach neu erbaut wurde, ließen die Herren von Thüngen auf den Grundmauern einer alten Centscheune eine Kirche erbauen. Etwa 60 Jahre später, nach Errichtung der eigenen Pfarrei Weißenbach im Jahre 1745 wurde die Kirche als ruinös bezeichnet, ab 1777 konnten keine Gottesdienst mehr gehalten werden, sprich die Kirche wurde nicht mehr genutzt. Aufgrund der Baufälligkeit wurden beide Glocken, gestiftet von der Thüngenschen Herrschaft, in den Blauen Turm im Wiesengrund aufgehängt und läuteten von dort zum Gebet. Nach und nach standen nur noch die Außenmauern. Im Februar 1826 wurde endlich der Beschluss gefasst, die Kirche wieder aufzubauen. Bereits im Jahre 1780 hatten die Schiffer von Schweinfurt und Gemünden die ersten 400 Gulden für einem Wiederaufbau gespendet. Die Weißenbacher Bürger steuerten weitere 130 Gulden bei und versprachen, alle Hand- und Spannfrohnden unentgeltlich auszuführen. Zuerst wurde ein neues Dach errichtet, das Bauholz gestiftet von der Thüngenschen Herrschaft. Am 30. Oktober 1831 wurde die evangelischen Kirche Weißenbach geweiht, die beiden Glocken kamen zurück ins neu erbaute Gotteshaus. Im Jahre 1839 wurde die Kirchenuhr im Turm eingebaut. 1876 wurde eine erste Renovierung  durchgeführt, weitere größere Reparaturmaßnahmen wie Dachdeckerarbeiten, Empore-Arbeiten und Anstreicherarbeiten wurden im Jahre 1912 durchgeführt. 1964/1965 kam die nächste Sanierung des Kircheninneren und weitere Umbaumaßnahmen, Renovierungen, Erneuerungen folgten in den Jahren bis heute.

Und nun kommt die Kirche selbst zu Wort:

Treten Sie ein und lassen sich von meiner Schlichtheit und meinem rustikalen Charme verzaubern. Nach dem Durchschreiten des kleinen Bogenprofils im Erker wird das einfache schmiedeeiserne Kreuz über dem Steinaltar aus rotem Sandstein sichtbar. Der Taufstein mit einem kleinen Taufbecken, stammend aus der Vorgängerkirche, findet sich gut in den Altarraum ein. Den Blick nach oben gerichtet entdecken Sie mein Eichengebälk, bestehend aus 35 Eichenbalken, welche im Jahre1964/1965 freigelegt wurden. Die neuen Holzbänke aus massivem Eichenholz rechts und links im Kirchenschiff und im westlichen Altarraum sehen nicht nur chic aus, sie sind auch äußerst bequem. Links, neben dem Taufstein an der Wand, befindet sich das Wappen derer von Thüngen. Im östlichen Altarraum ist meine kleine Kanzel im feinen Eichenholz zu finden. Die 7 großen Bleiglasfenster sowie die zwei kleineren Fenster (über der seitlichen Eingangstüre, im Eingang Erker) mit ihren kleinen blauen Rauten lassen das Kircheninnere in einem zarten Licht erscheinen. Musikalisch erfreue ich mich an der schönen Orgel. Diese befindet sich auf einem niedrigen Podium in der nordwestlichen Ecke.  Eingehaust sind die Orgelpfeifen in Kiefernholz, welches ein fein ausgearbeitetes Schnitzwerk mit Lorbeerblättern, Korbblüten und Emblemen aufweist. Das neue Orgelwerk wurde 1974 von der Firma Walcker, Ludwigsburg gebaut. Das Ziffernblatt aus Edelstahl hoch oben an meinem Glockenturm wurde im Jahre 2003 von Werner Schaidt neu angefertigt. Im  Sommer 2016 überarbeitet, erstrahlt es seitdem nun in blau und rot mit goldenen Zeigern. Tief unten im Kellergeschoss befinden sich noch aus alter Zeit einige Vorratskeller, die jedoch nicht mehr genutzt werden.

Seit dem 9. Juni 2024 trage ich nun offiziell den Namen

BEGEGNUNGSKIRCHE WEISSENBACH.

Carmen Brand

 

Nun lade ich Sie herzlich ein, kommen Sie vorbei, nehmen Sie Platz, lassen Sie sich verzaubern. Hören, staunen, beten, singen, verweilen Sie in der

Begegnungskirche Weißenbach.

 

 

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