Ein Geschenk von ganz oben

Am 14. Januar wurde Pfarrer Gerd Kirchner in den Ruhestand verabschiedet.
Über 20 Jahre war er evangelischer Pfarrer in Bad Brückenau. Nun scheidet er aus dem Amt, mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie er selbst bestätigte. Er prägte mit seinem kirchlichen Dienst in Bad Brückenau eine ganze Generation. Nicht erst durch Konfirmanden- und Schulunterricht, sondern auch schon im Kindergarten, bei Taufen und Hochzeiten. Die vielen Teilnehmer aus den evangelischen und katholischen Kirchen der Region zeigten deutlich das ökumenische Miteinander der vergangenen Jahre auf. Die gemeinsamen Gottesdienste, Veranstaltungen und Projekte, die er mitgestaltet hat, verbinden nun die Menschen. Wir schauen über die Kirchturmspitze und das ist gut so.
Noch einmal erzählte Gerd Kirchner aus sei nem bewegten Leben als Theologiestudent und als Pfarrer. Der Chor untermalte den Gottesdienst und die Fürbitten rahmten ihn ein. Als Krönung der Feier segnete Dekan Till Roth das Ehepaar Kirchner.
Bei der anschließenden Feier in der Georgihalle, dort hatten ehrenamtliche Helfer und Konfirmanden für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt, zeigten die vielen offiziellen und ganz persönlichen Dankesworte, wie weit sein Wirken über die Grenzen des Sonntagsgottesdienstes hinausgingen und noch heute nachwirken.
Da wurden Erinnerungen an besondere Gottesdienste und eigene Erlebnisse wach gerufen. Die zum Teil sehr persönlichen Geschenke belegen die enge Verbundenheit mit unserem Pfarrer. Bei vielen Erzählungen über intensive Gespräche, gemeinsam Erlebtes oder Begegnungen mit anderen Menschen oder Meinungen, sah man oftmals ein zustimmendes Nicken der Zuhörer. Von Kreisel, über Kerzen, bis zu selbst hergestellten Geschenken bekam alles einen Platz in den Grußworten und auf dem Gabentisch. Selbst der Kirchenchor trug ein selbstgedichtetes Lied vor. Von andächtig, über Schmunzeln, bis zu herzhaftem Lachen war alles dabei. Man kann mit Fug und Recht behaupten:
Pfarrer Kirchner ist mit der Geschichte Bad Brückenaus verwoben! Ob Familie Kirchner das wohl damals bereits ahnte, als sie in den Auerhahnweg zog?
Gerd Kirchner geht, aber noch nicht so ganz. Er bleibt in Bad Brückenau wohnen.
Wer also glaubt „Pfarrer i.R.“ würde „Pfarrer in Rente“ bedeuten, der täuscht sich. Die richtige Übersetzung heißt natürlich bei unserem Gerd Kirchner: „Pfarrer in Reichweite“! Eins ist sicher: Der Auftrag, hier zu wirken, kam von ganz oben!

 

Doris Ziegler