Mit Vollgas in die Kirche

Jugendgottesdienst
Bildrechte Pfarramt Weißenbach
Ist die Welt noch zu retten oder gehört sie in den Müll?

Da staunten die Besucher und Besucherinnen in der Kirche nicht schlecht. Mit aufheulendem Motor bahnte sich ein Motorrad den Weg in die Kirche. Gerade noch hatten die überwiegend jugendlichen Teilnehmenden am (ja auch so genannten) Jugendgottesdienst noch mehr oder weniger aufmerksam der biblischen Erzählung zur Schöpfung gelauscht. Jetzt waren sie wach.

Claudia Annon mit der Weltkugel in der Hand hatte zuvor erzählt, wie gut Gott diese Welt geschaffen hat, als Artur Dering nun von seinem Motorrad stieg und spöttisch entgegnete: „Ja, sie war vielleicht gut, aber ist sie das immer noch? Riechst du die Abgase? So stinkt deine wundervolle Welt heute.“ Und dann kamen von allen Seiten weitere Schauspieler und Schauspielerinnen dazu, die der Welt ihre Anfragen entgegenbrachten. Zu viel Müll, den Felix Gunkel gleich mal großzügig in der Kirche verteilte, schlechte Ernährung, dreckiges Wasser, brennende Wälder, schmelzendes Eis, sterbende Tiere. Da kam einiges zusammen, eindrücklich dargestellt.

Der Titel des Jugendgottesdienstes „36 Grad und es wird noch heißer…“ sollte schon dezent aufmerksam machen auf drohende Klimaveränderungen. Aber er sollte natürlich keine Angst machen. Nach dem Anspiel erklärte Claudia Annon, dass jetzt ja auch nicht alles schlecht sei. Viele Gründe zur Hoffnung, viele Probleme, die wir erkannt haben und für die wir Lösungen suchen, so viele Menschen, die da mit anpacken wollen, voller Hoffnung und Tatendrang. Und natürlich gibt es da auch noch Gott, dem seine Schöpfung und seine Geschöpfe ja nicht plötzlich egal geworden sind. Dem konnten alle, die wollten an verschiedenen Stationen nachspüren: Müll sortieren auf Zeit, diskutieren, sich segnen lassen, waren nur ein paar der Möglichkeiten.

Das Vorbereitungsteam hatte sich ins Zeug gelegt und es konnte zufrieden sein. Über 80 Menschen besuchten den Gottesdienst.

Auch die Band unter Leitung von Malte Schilling sorgte für eine ganz besondere Atmosphäre, füllte die Kirche mit Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang auf hohem Niveau.

Im Anschluss gab es noch Pizzabrötchen und die Möglichkeit ins Gespräch zu kommen, Oder ganz einfach nochmal zu den Stationen zu gehen, um etwa noch einmal Müll zu sortieren, um die eigene Bestzeit zu unterbieten.

Niels Hönerlage