Gott ist unsere Zuversicht und Stärke

Leuchtturm in stürmischer Nacht
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Liebe Leserin, lieber Leser, ich träume von einer Kirchengemeinde, die tatsächlich wie eine Fackel oder eine Stadt auf einem Berg leuchtet. Alle können sehen, dass diese Menschen mit Gott gehen und dass er tatsächlich unter ihnen ist. In dieser Kirchengemeinde kümmert man sich umeinander. Hinter der Frage „Wie geht es dir?“ steckt echtes Interesse am anderen. Wenn es einem Gemeindeglied schlecht geht, kümmern sich die anderen darum. Wenn jemand vom rechten Weg abkommt, sind die anderen traurig und suchen ihn. Alle ziehen am gleichen Strang. Keiner hat materielle Probleme, denn es wird geteilt. Wenn etwas gesammelt wird, gibt jeder nach seinen Möglichkeiten.

In dieser Gemeinde liest man gemeinsam in der Bibel und betet gemeinsam. Man versucht, das, was man vom Evangelium verstanden hat, umzusetzen. Es gibt viele Zusammenkünfte, bei denen man gemeinsam isst und so seinen Körper und die Gemeinschaft stärkt. Auch das Abendmahl wird oft gefeiert. Man spürt es diesen Menschen ab: Jesus ist in ihrer Mitte. Eine ganz andere Atmosphäre herrscht dort. Gegenseitige Wertschätzung, Rücksichtnahme, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sind Merkmale dieser Gemeinschaft. Klingt gut? Möchtest du mitmachen? Auch ein Teil dieser Gemeinschaft sein? So wird die erste Gemeinde beschrieben, die sich zum Pfingstfest gründet und dann immer weiter wächst. (Apostelgeschichte 2,37–47 und 4,32–37). Kann es so etwas bei uns geben? Könnten wir so leben wie die Gläubigen der ersten Gemeinde? Dort sind die Apostel Petrus und Jakobus die Gemeindeleiter. Dort geschehen Heilungswunder. Sie verstehen sich untereinander und erfahren mehr als einmal den Heiligen Geist. Sie verkünden Jesus als den Sohn Gottes, den auferstandenen Heiland. Eine Blaupause für unsere Gemeinden! Sehnsüchtig schaue ich zu dieser Gemeinde auf. So sollte es sein.

Das Geheimnis dieser Gemeinde: nicht auf sich selbst, sondern auf das Wohl der anderen zu sehen. Das „Ich“ wird nicht so wichtig genommen. Jesus sagt es ganz klar: „Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“ (Lukas 9,23). Das steht im absoluten Gegensatz zu dem, was uns der Zeitgeist heute eintrichtert: „Sei individuell! Verwirkliche dich selbst!“ Woher bekamen die Christen der ersten Gemeinde die Kraft dafür? Was hilft mir, gegen den Strom zu schwimmen? Der Monatsspruch für September gibt uns die Antwort: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.“ (Psalm 46,2) Diese Kraft kommt nicht von mir, aus mir selbst – denn dann wäre ich wieder auf dem Egotrip –, sondern sie liegt außerhalb von mir und ist von meiner Stimmung unabhängig. Gott ist diese Quelle. Zu dieser Kraftquelle können wir immer gehen: im Gebet und im Hören auf Gottes Wort.

Wolf-Benjamin Gittermann

 

 

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